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Schweiz

Driften
Ein tiefgreifender Film, welcher aber nie den Humor verliert

Robert will ein neues Leben beginnen. Seine Sucht nach dem Rausch der Geschwindigkeit hatte ihn ins Gefängnis gebracht. Jetzt hat er seine Strafe abgesessen und ist fest entschlossen, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Er kehrt zurück ins Haus seiner Eltern und kann eine Ausbildung anfangen. Alles läuft gut. Bis er Alice trifft. Schicksalshaft fühlen sich die um Jahre ältere Englischlehrerin und Robert voneinander angezogen. Um in ihrer Nähe zu sein, nimmt Robert bei Alice Unterricht. Doch je intensiver die Beziehung wird desto mehr wirft die Bekanntschaft Robert aus der Bahn. Alte Schuldgefühle machen sich bemerkbar und auch seine ehemaligen Kollegen setzen ihn unter Druck. Seine Vergangenheit holt ihn ein und droht, alles zu zerstören.

Ist der Raser ein Mörder? Eine schwierige Frage - Karim Patwa hat versucht, den Menschen hinter den Klischees zu zeigen. „Driften“ ist ein stark gespielter und gut gemachter Film mit Tiefgang. Ohne zu verurteilen zeigt der Regisseur dem Zuschauer die innere Zerrissenheit seiner Figuren und lässt sie an Schuld und Schmerz teilhaben.

18:00 Uhr Vorstellung: ohne Pause

länger leben
Eine Komödie mit Biss und Tiefgang

„Länger Leben“ erzählt die Geschichte von Max Wanner und Fritz Pollatschek. Wenn es nach den Ärzten geht, haben beide nicht mehr mehr als drei Monate zu leben. Wanner braucht eine neue Leber, Pollatschek ein neues Herz. Nur eine Organtransplantation kann sie jetzt noch retten, doch legale Spenderorgane sind rar. Starchirurg Dr. Egon Schöllkopf hat die Idee: Wer zuerst stirbt, spendet dem anderen das Organ. Es beginnt eine tödliche Freundschaft, welche die beiden Senioren bis in die Fänge der Mafia treibt. Derweil kämpft die jüngere Generation nicht nur mit den widerspenstigen Alten sondern auch mit vertrackten Beziehungen und verkorksten Lebenszielen.

Mit der Schweizer Filmkomödie „Länger Leben“ konnten wir unser Publikum bereits einmal begeistern. Zu Ehren von Mathias Gnädinger, der am 3. April 2015 verstorben ist, zeigen wir den Film aus dem Jahr 2010 noch einmal im Kino Mansarde.

Eine Hommage an Giovanni Segantini

Giovanni Segantini – Kunstmaler, Anarchist, Aussteiger, Sans Papiers. Er schuf meist unter freiem Himmel monumentale Werke, in denen oft einfache Menschen, den Blick nach unten gerichtet, in der idealisierten Natur einer Hochgebirgslandschaft eingebettet sind. Im Lauf seines Lebens stieg er auf der Suche nach mehr Licht immer höher hinauf. 41-jährig starb er 1899 im Engadin unter dramatischen Umständen in einer Alphütte auf 2700m.

Der Film richtet die Aufmerksamkeit auf die dramatische Kindheit und Jugend Segantinis, er nimmt Anteil an seinen inneren Prozessen und Krisen beim Malen, an seinem von finanziellen Nöten geprägten Alltag, an seinem widersprüchlichen Umgang mit Mutterliebe und Erotik und schliesslich an seinem verzweifelten Kampf gegen den Tod.

Ein emotionaler Blick in die Abgründe einer zutiefst verletzten Seele und auf das Werk des weltweit bekannten Bündner Künstlers, dessen internationale Erfolge erst kurz vor seinem allzu frühen Tod einsetzten. Ein stiller, meditativer Film, eine Antithese zum Lärm der Welt und zum Mainstream des Konsums.

Schweizer Bilderbuchklassiker erstmals auf der grossen Leinwand

Spätsommer im idyllischen Unterengadin: Ursli (Jonas Hartmann) hilft seinen Eltern bei der harten Arbeit auf der Alp. Ihn verbindet eine tiefe Freundschaft zu der gleichaltrigen Sereina (Julia Jeker), die mit ihren Eltern ebenfalls im nahe gelegenen Maiensäss übersommert. Als bei der Alpabfahrt ein Teil der Ernte verloren geht, muss sich Urslis Familie beim wohlhabenden Ladenbesitzer des Dorfes verschulden. Für Ursli bricht eine Welt zusammen, denn er soll sein Zicklein Zila dem reichen Krämersohn Roman (Laurin Michael) abgeben. Als er für den Chalanda Marz Umzug auch noch die kleinste Glocke erhält, stürzt er sich in ein kühnes Abenteuer, um die grosse Glocke aus dem eisigen Maiensäss zu holen.

Ob man mit dem Buch aufgewachsen ist, es seinen Kindern vorgelesen hat oder die Geschichte zum ersten Mal hört, man kann in die wunderbare Welt des Schellen-Ursli eintauchen und erlebt ein fantastisches Abenteuer für Gross und Klein.

Tiefgründig, aufklärend und berührend – ein Film der Spuren hinterlässt

Seit Jahren leidet Janns Mutter an Multipler Sklerose. Als sie nicht mehr sprechen kann, setzt er sich vermehrt mit ihrer Krankheit auseinander. Der 18-jährige macht sich auf die Suche nach anderen Menschen, die mit MS leben. Bernadette, Luana, Melanie, Oliver, Graziella und Rainer erzählen von schönen Erfahrungen, aber auch von dunklen Momenten im Leben mit der Krankheit.

Die Kamera lässt tiefe Einblicke zu und hält dennoch respektvoll Distanz. Ein vielschichtiger Film, der vor den schwierigen Fragen ebenso wenig zurückweicht wie vor den schönen Momenten des Lebens.

Kann Krankheit auch eine Chance sein? Ein Film über sieben Menschen, die mit MS leben. Zwischen Mut, Verzweiflung und Zuversicht. „Jann Kessler erforscht mit seinem hervorragenden Dokumentarfilm die Möglichkeiten des filmischen Genres, die Randzonen der menschlichen Existenz und die Brücken und Grenzen der Einfühlung.“ Dieter Fahrer

Der Schweizer Jungregisseur Jann Kessler ist am Do, 7. Januar um 20.30 Uhr zu Gast im Kino und stellt sich nach dem Film zusammen mit einer MS-Erkrankten aus Muri den Fragen des Publikums.

 

Dürrenmatt – Denker, Schriftsteller und Maler

Im Zentrum des Films steht die bisher unbekannte Liebesgeschichte von Friedrich Dürrenmatt und seiner Frau Lotti Dürrenmatt-Geissler. 40 Jahre lebten die beiden in einer engen Beziehung: Kein Werk, das er nicht mit ihr diskutierte, keine Probe, auf die sie ihn nicht begleitete. In späteren Jahren wurde die Beziehung zunehmend problematisch. Nach Lottis Tod 1983 stürzte Dürrenmatt in eine tiefe Krise, aus der er sich mit einer neuen, grossen Liebe befreite.

Dürrenmatt war einer, der gerne laut dachte. Einer, der von sich behauptete, dass er nie verzweifle, weil er immer berauscht sei von den Möglichkeiten des Guten, des Bösen und des Verrückten, die es auf dieser Welt gebe.

Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte setzt dem Menschen, Denker, Schriftsteller und Maler Friedrich Dürrenmatt ein intimes filmisches Denkmal.

Viel gelobte CH-Neuverfilmung:

Das arme Heidi, das Kind, das weder Vater noch Mutter hat, wird von der Tante zum Grossvater auf die Alp gebracht. Er soll nun für das arme Mädchen schauen, obwohl er eigentlich eher der mürrische Einsiedler ist. Mit dieser Einstiegsgeschichte gelang der Ostschweizer Schriftstellerin Johanna Spyri vor 135 Jahren ein packender Jugendroman, der bis heute die ganze Welt erobert hat.

Nun hat sich auch der Aargauer Filmregisseur Alain Gsponer diesem Stoff angenommen und zaubert uns eine liebliche, manchmal auch traurige aber immer packende Heidi-Geschichte auf die Leinwand. Eine mit viel schöner Natur, einem Heidi, das allen ans Herz wächst,  einem sperrigen Geisse-Peter, einem knorrigen Grossvater (Bruno Ganz) sowie einem "Frölein Rottenmeier", das niemand mögen kann. 

Der neue berührende Heidifilm lebt von der guten Erzählweise, den romantischen Berglandschaften sowie von den überzeugenden Schauspielern - vorab von den beiden jüngsten: Annuk Steffen (Heidi) und Quirin Agrippi (Geissenpeter). Ein Filmvergnügen für Jung und Alt.

Fünf Helden in einer Welt voller Herausforderungen

«Above and Below» ist eine ebenso raue wie virtuose Achterbahnfahrt mit fünf Helden in einer Welt voller Herausforderungen. Sie leben in Zivilisationsruinen, die eine erhabene Schönheit ausstrahlen. Rick und Cindy haben sich in den Flutkanälen tief unter den funkelnden Strassen von Las Vegas ein Liebesnest eingerichtet. Sie werden in ihrem Glück nur vom Wasser oder von ihrem Nachbarn Lalo gestört, der als Eigenbrötler aus der Welt gefallen ist. Der Musiker Dave lebt in einem einsam gelegenen Bunker im ausgetrockneten Niemandsland Kaliforniens, wo er versucht, das Universum zu verstehen. Und April trainiert in der steinigen Wüste Utahs für eine Marsmission, die für sie wahrscheinlich nie stattfinden wird.

Nicholas Steiner («Kampf der Königinnen») nimmt uns in betörenden Bildern und Tönen auf eine Reise in ein Amerika mit, wie wir es noch nie gesehen haben. Dort begegnen wir Figuren, die uns ähnlicher sind, als wir es vermuten würden. Dieses lebensbejahende Porträt fünf unbeugsamer Aussenseiter – von Kritikern als die Entdeckung des Jahres gefeiert – macht Lust, nach den Sternen zu greifen.

Xavier Koller's Oscar-Film 1991 - restauriert und aktueller denn je!

Zusammen mit dem siebenjährigen Sohn Mehmet Ali (Emin Sivas), dem aufgewecktesten seiner sieben Kinder, tritt das türkische Ehepaar Haydar (Necmettin Çobanoglu) und Meryem (Nur Sürer) in einem kleinen Dorf im Südost der Türkei die „Reise der Hoffnung“ an, die sie aus der armen Heimat in die reiche Schweiz führen soll. Die Familie hat Hab und Gut verkauft, um die Reise finanzieren zu können. Zunächst reisen die drei nach Istanbul, wo sie von einem Vermittler als blinde Passagiere auf ein Containerschiff nach Neapel verfrachtet werden. Dort verspricht Ihnen der Schweizer Lastwagenfahrer Ramser (Mathias Gnädinger) den direkten Transport ins vermeintliche Paradies. Der Versuch scheitert an der Zollkontrolle in Chiasso. In Mailand gerät die Familie in die Hände von Schleppern, die sie mit einer Gruppe von weiteren Asylanten in die Berge fahren. Trotz unsicherer Wetterlage schickt man die Flüchtlinge ohne ortskundige Begleitung auf ihren gefährlichen, illegalen Weg in die Schweiz. Ihre Reise der Hoffnung wird zum Kampf ums nackte Überleben.

Leider eine wahre CH-Geschichte! Gast im Kino: Bruno Ganz (20.30 Uhr)

1942 steht Europa in Flammen.
Aber wir befinden uns in der Schweiz, in Payerne.
Der Krieg ist weit weg, denkt man hier. Das betrifft die Anderen, auch wenn die Landesgrenze nur wenige Kilometer entfernt ist. In dieser abgeschiedenen Region hat die Erde den Geschmack des Blutes von Schweinen und Rindern, die hier seit Jahrhunderten geschlachtet werden.
Die Wirtschaft läuft schlecht. Fabriken und Werkstätten schliessen ihre Tore. Die Bank von Payerne muss Konkurs anmelden. Die Menschen gehen mit finsteren Mienen durch die Strassen und Gassen und in den Cafés wird gejammert und geklagt.
Fernand Ischi, ein durchtriebener und hinterlistiger Wichtigtuer, hat mit etwa zwanzig anderen Bürgern von Payerne seinen Eid auf die Nazi-Partei geschworen. Sie alle träumen davon, die Aufmerksamkeit der deutschen Gesandtschaft und - warum auch nicht? - von Adolf Hitler selbst zu erregen. Im Visier haben sie Arthur Bloch, ein sechzigjähriger Berner, von Beruf Viehhändler. Er kennt alle Bauern und Metzger der Gegend bestens.
Am Donnerstag dem 16. April wird der nächste Viehmarkt in Payerne stattfinden.
An diesem Tag werden Ischi und seine Spiessgesellen zur Tat schreiten.
An diesem Tag wird ein Jude getötet werden, um ein Exempel zu statuieren.

Siebenundsechzig Jahre später, 2009, als sich der Schweizer Schriftsteller Jacques Chessex an jene Ereignisse erinnert, wird er als Nestbeschmutzer ins Visier genommen.

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