Filmklub Muri: Am Anfang stehen fünf junge Wilde! 

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Denen ist es in Muri Mitte der 1970-er Jahre langweilig. Sie interessieren sich für den aktuellen Film und sehen, dass im Dorf das KINO PAX zu einer Revolverküche verkommt.

Da fassen sie Mut, suchen mit den Kinobesitzern das Gespräch und gründen im Herbst 1976 den FILMKLUB MURI.

Am 20. Oktober laden sie zu ihrer ersten Vorstellung: 'Harold and Maude' - eine schräge Komödie. Es kommen 150 Besucher! 

 

 

So beginnt eine ungewöhnliche Kino-Geschichte, welche bis heute Bestand hat. 

Die jungen Kinofreaks vereinbaren mit den Kinobesitzern, dass sie in der Saison 76/77 sechs Spezialaufführungen mit eigens gewähltem Programm im Kino Pax durchführen können. 

Diese Abmachung währt allerdings nur kurz: Kinobesitzer Walter Geissmann erkrankt ernsthaft und stirbt im April 1977. Seine Familie schliesst darauf den Kinobetrieb und die fünf jungen Wilden stehen mit ihrem Kino-Traum auf der Strasse. 

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1976/77: Der FILMKLUB MURI startet sein Programm im Murianer KINO PAX 

(heute: Radio TV Pabst - Luzernerstrasse) 
Mit Titeln, welche noch immer einen Namen haben: "Zauberflöte" von Ingmar Bergman, "Rosmaries Baby" von Roman Polanski.

Und ebenso "La salamandre" von Alain Tanner oder "The Stranger" von Luchino Visconti.

 

1978 -1988: KINO IM SÄLI. Der FILMKLUB MURI ist Gast im Hotel Ochsen. 

Vom professionellen Kinobtrieb mit 35mm-Filmen hiess es kleine Brötchen backen. Anfänglich musste der 16 mm-Projektor der Schule ausreichen!

Später wurde ein 35 mm-Projektor gekauft und in eine schallisolierte Kabine verpackt, so dass der Kinospass wieder deutlich zunahm.

1989 bis heute: KINO MANSARDE ist im ehemaligen Klosterestrich einquartiert.

Dieser Raum entsteht in den 1980er-Jahren, als man die klassizistische Dachkonstruktion vom Haupttrakt des Klosters wieder aufbaut. 

Der grosse Murianer Klosterbrand von 1889 hatte den rund 15 Meter hohen, historischen Dachbereich völlig zerstört. Weil damals das Geld fehlte, wurde nur ein Notdach gebaut.