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Deutschland

Zwei Jungen, ein Auto und der beste Sommer ihres Lebens

Während die Mutter in der Entzugsklinik und der Vater mit seiner Assistentin auf „Geschäftsreise“ ist, verbringt der 14-jährige Aussenseiter Maik Klingenberg die grossen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, stammt aus dem tiefsten Russland, kommt aus einem der Hochhäuser in Berlin-Marzahn – und hat einen geklauten Lada dabei. Damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende ostdeutsche Provinz. Die Geschichte eines Sommers, den wir alle einmal erleben wollen... Der beste Sommer von allen eben!

„Tschick“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Wolfgang Herrndorf und hält sich bis heute in der Spiegel-Bestsellerliste. Der Erfolgsroman avancierte nach seiner Veröffentlichung schnell zum modernen Klassiker unter den Jugendbüchern und gehört zu den grössten literarischen Erfolgen der vergangen Jahre. Die Regie führt Fatih Akin („Soul Kitchen“, „Gegen die Wand“) und engagierte dafür die dynamischen Jungdarsteller um Tristan Göbel und Anand Batbileg in den Hauptrollen.

Eine längst überfällige Hommage an Lou Andrea-Salomé

1861 in St. Petersburg geboren begreift Lou früh, dass sie als Ehefrau und Geliebte in der von Männern bestimmten Welt keine Chance hat, als Ebenbürtige zu bestehen. Der körperlichen Liebe erteilt sie fortan eine Absage, um als gleichwertig und selbstbestimmt akzeptiert zu werden. Gegen den Willen ihrer Mutter beschäftigt sie sich mit Philosophie, schreibt Gedichte und bewegt sich in intellektuellen Kreisen. Als Studentin begegnet sie in Rom den Philosophen Paul Rée und Friedrich Nietzsche, die ihr beide einen Heiratsantrag machen - ohne Erfolg. Doch als der junge, damals noch unbekannte Autor Rainer Maria Rilke die erfolgreiche Schriftstellerin mit Gedichten umwirbt, verliebt sie sich und wird seine Ratgeberin und Förderin. Zum ersten Mal lässt sie sich auf eine Affäre ein, auf welche zahlreiche Liebschaften folgen. Im Alter von 50 lernt sie Sigmund Freud kennen, entdeckt die Psychoanalyse für sich und beeinflusst den berühmten Analytiker in seinen Theorien. 

Lou Andreas-Salomé war als Philosophin, Schriftstellerin und Psychoanalytikerin eine der gelehrtesten und produktivsten Frauen ihrer Generation. Der Spielfilm von Cordula Kablitz-Post erzählt die bewegte und bewegende Lebensgeschichte dieser Frau, ihren Kampf um die Freiheit, ihre Errungenschaften in Philosophie, Literatur und Psychoanalyse und die späte Entdeckung der Liebe. «Lou Andreas-Salomé» ist eine längst überfällige Hommage an eine kämpferische Persönlichkeit, die ihrer Zeit weit voraus war.

Autor Stefan Zweig im Exil - eindrücklicher Episodenfilm

Rio de Janeiro, Buenos Aires, New York, Petrópolis: Stationen im Leben von Stefan Zweig, die ihm trotz gastfreundlicher Aufnahme und grosser Anerkennung die Heimat nie ersetzen konnten. Schon 1934 hatte der jüdische, österreichische Schriftsteller und Pazifist, der den Niedergang Europas früh voraussah, seine Heimat verlassen. Er ist nie mehr aus dem Exil zurückgekehrt.

 

Regisseurin Maria Schrader («Liebesleben») erzählt episodisch aus Zweigs Zeit in Nord- und Südamerika - von seinem ersten Aufenthalt in Brasilien und der Teilnahme am P.E.N.-Kongress in Buenos Aires 1936 über den Besuch New Yorks 1941 bis zu seinem Tod im folgenden Jahr in Petrópolis. Dort schrieb Zweig, zu seiner Zeit zusammen mit Thomas Mann der meistübersetzte deutschsprachige Schriftsteller, sein wohl berühmtestes Werk: «Die Schachnovelle».

 

«Vor der Morgenröte» gewinnt durch die Fokussierung auf einzelne Stationen von Stefan Zweigs Leben Intensität und Tiefe: ein bildgewaltiger, sorgfältig ausgestatteter, herausragend gespielter Film über einen grossen Autor; eine Geschichte über das Verlieren der alten und das Suchen nach einer neuen Heimat.

Themenabend: David Helfgott, Pianist

Einerseits ist er einer der gefragtesten Pianisten weltweit: der Australier David Helfgott. Andererseits hat das Genie eine chaotische, manische Seite, welche ihn für sein Umfeld oft herausfordernd macht.

Diese Vielschichtigkeit dokumentiert Cosima Langes Dokumentarfilm ausgiebig und in einer intim persönlichen Weise. Die Regisseurin durfte Helfgott auf seiner Europatournee begleiten und sein Leben aus unmittelbarer Nähe portraitieren. So erlebt der Zuschauer Helfgott als begnadeten Pianisten, der auch mit seiner Person das Publikum im Konzertsaal fesselt, im familiären Umfeld aber überaus anstrengend sein kann. Seiner Frau Gillian verlangt er unendlich viel an Geduld und Verständnis ab.

Zudem kommt der Zuschauer musikalisch in hohem Maße auf seine Rechnung: Helfgott sitzt immer wieder am Piano und zeigt, worin die magische Kraft seiner Musikinterpretation liegt. 

Ein so packender wie raffinierter Film über die Business-Welt, die Liebe und unerfüllte Wünsche

Wirtschaftsanwalt Urs Blank ist der unangefochtene Star auf seinem Gebiet. Er hat Erfolg, Geld und eine smarte Ehefrau. Als es nach einer Firmenfusion zu einem Eklat kommt, beginnt Blank, sein bisheriges Leben in Frage zu stellen. Vielleicht fühlt er sich auch deshalb so zu Lucille, die er zufällig kennenlernt, hingezogen. Sie eröffnet ihm mit ihrem alternativen Lebensstil eine ganz neue Welt – und verführt ihn zu einem Trip mit halluzinogenen Pilzen. Mit Folgen für Blank: Danach verändert sich seine Persönlichkeit, seine dunklen Seiten kommen zum Vorschein und er verliert immer öfter die Kontrolle über sich selbst. Die Flucht in den Wald erscheint Blank als einzige Rettung – doch auch dort ist er bald nicht mehr sicher…

„Die dunkle Seite des Mondes“ basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Martin Suter. Mit fiebriger Spannung nimmt der Film den Zuschauer mit auf den Psychotrip eines Mannes, der auf dem schmalen Grat zwischen Normalität und dem unkontrollierten Hervorbrechen verborgener Instinkte das Gleichgewicht verliert. Mit einer fesselnden darstellerischen Tour de Force begeistert Moritz Bleibtreu in der Rolle des Urs Blank.

Ich bin dann mal weg
„Ich bin dann mal weg“ ist eine unterhaltsame Komödie mit Tiefgang

„Ich bin dann mal weg“ erzählt vom Suchen und Ankommen – manchmal schreiend komisch, aber auch bewegend und emotional. Nach einem Hörsturz, einer Gallenblasen-Operation und einem eingebildeten Herzinfarkt wird dem Entertainer Hape (Devid Striesow) unmissverständlich klar, dass es so nicht weitergeht. Er nimmt sich ein halbes Jahr Auszeit und wandert auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela – auf der Suche nach … ja, nach was eigentlich? Nach Gott? Der Wahrheit? Sich selbst? Mit leichtem Ton und emotionaler Intensität beginnt eine spirituelle Abenteuerreise, die lange nachklingt. „Ich bin dann mal weg“ ist eine unterhaltsame Komödie mit Tiefgang, die ebenso Stoff zum Lachen wie zum Nachdenken bietet.

Eine humorvolle, ironisch-hintersinnige Komödie

Deutschland kurz vor der Jahrtausendwende. Sebastian Zöllner (Daniel Brühl), Kunstjournalist und Meister der Selbstüberschätzung, plant seinen großen Coup: ein Enthüllungsbuch über den legendären, aber fast vergessenen Maler Manuel Kaminski (Jesper Christensen), Schüler von Matisse und Freund von Picasso, der einst als „blinder Maler“ Berühmtheit erlangte. Der Karrierist macht sich auf den Weg zu dem entlegenen Chalet hoch oben in den Alpen, wo der greise Künstler zurückgezogen und von Vertrauten abgeschirmt lebt. Er dringt in Kaminskis Haus, Leben und Vergangenheit ein und nimmt ihn kurzerhand mit auf eine halsbrecherische und irrwitzige Reise zu dessen tot geglaubter Jugendliebe. Aber bald muss er feststellen, dass er dem Alten, ob blind oder nicht, in keiner Weise gewachsen ist.

Wolfgang Beckers neuer Film ICH UND KAMINSKI ist ein komödiantisch-satirischer Einblick in die Kunstwelt. Ein Roadmovie, das durch halb Europa führt, gesäumt von peinlichen Situationen und schmutzigen Tricks. Ein Duell zweier unterschiedlich begabter Hochstapler, deren Geschichten sich ineinander spiegeln.

Die Sensationskomödie aus Israel - mitfühlend, pechschwarz und skurril

Der 75 jährige Yehezkel und seine Frau Levana verbringen ihren Lebensabend in einem Jerusalemer Altersheim. Die Ruhe und Beschaulichkeit finden ein jähes Ende als sich ihre Zimmernachbarin Jana Yehezkel mit einer Bitte an sie wendet: Yehezkel soll ihrem Mann Max, der unheilbar erkrankt ist, von seinen irdischen Qualen befreien. Wissend, dass das Unterfangen nicht ganz legal ist rekrutiert der ehemalige Elektriker ein Helfertrupp, um Max‘ letzten Wunsch zu erfüllen.

Dass Theorie und Praxis weit auseinander liegen, stellt sich schnell heraus, als keiner der Beteiligten den Mut aufbringt, die Sache durchzuziehen. Aus der Not heraus entwickelt die Gruppe einen neuen Plan: sie wollen eine Euthanasie-Maschine bauen, mit dessen Hilfe Max selber ins Jenseits befördern kann.

THE FAREWELL PARTY handelt von der Liebe und der Freundschaft. Unsere fünf Hauptcharaktere finden in den schwersten und lustigsten Momenten des Lebens ineinander Geborgenheit, Stärke und Hoffnung. Die Sensationskomödie aus Israel - mitfühlend, pechschwarz und skurril.

Frau Müller muss weg
Eine Komödie über einen Elternabend

Frau Müller muss weg! Soviel steht fest, als sich eine Gesandtschaft besorgter Eltern zu einem ausserplanmässigen Termin mit der Klassenlehrerin Frau Müller zusammenfindet. Weil die Noten schlecht sind und am Schuljahresende die Entscheidung fällt, ob die Kinder den Sprung aufs Gymnasium schaffen, sind die Eltern fest entschlossen, mit der Absetzung der Lehrerin zu retten, was noch zu retten ist – koste es, was es wolle!

Eine Grundschule wird zur Kampfarena elterlicher Eitelkeiten. Basierend auf dem erfolgreichen Theaterstück ist FRAU MÜLLER MUSS WEG eine spritzige Komödie über den ewigen Kampf zwischen Lehrern und Eltern, die für Ihre Kinder nur das Beste wollen. Entwaffnend ehrlich und extrem komisch.

18:00 Uhr Vorstellung: ohne Pause

Honig im Kopf
Eine spannende, turbulente und prägende Reise nimmt ihren Lauf…

Tilda (Emma Schweiger) liebt ihren Grossvater Amandus (Dieter Hallervorden) über alles. Als dieser jedoch an Alzheimer erkrankankt, zunehmend vergesslich wird und sich im eigenen Heim nicht mehr zu Recht zu finden scheint, muss Niko (Til Schweiger), der Vater von Tilda und Sohn von Amandus, eine schwere Entscheidung treffen: Der Weg ins Seniorenheim scheint für das in die Jahre gekommene Familienoberhaupt unausweichlich. Doch Tilda will sich auf keinen Fall damit abfinden. Kurzerhand entführt sie ihren Opa auf eine chaotische und spannende Reise, um ihm seinen grössten Wunsch zu erfüllen: Noch einmal Venedig sehen!

Til Schweiger verbindet in seinem neuesten Film Roadmovie-Elemente mit den Impressionen unkonventioneller Familienkonstellationen und dem Thema Alzheimer. Damit bietet er Reibungsflächen, in diesem Film mehr denn je und beweist sich erneut als Allround-Talent (Drehbuch, Produzent, Regisseur, Schauspieler). Diesmal überlässt er die Hauptrollen jedoch seiner Tochter Emma Schweiger und Dieter Hallervorden. Ein bewegender Film.

18:00 Uhr Vorstellung: ohne Pause

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