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Chile

Gloria
Ein Film-Highlight aus Chile

Die 58-jährige Gloria (Paulina Garcia) ist eigentlich etwas zu alt für die Disco, aber die geschiedene chilenische Dame ist auf der Suche nach einem amourösen Abenteuer und möchte das Leben in vollen Zügen geniessen. Doch ähnlich wie ihr Heimatland ist sie tief im Inneren von der Vergangenheit gezeichnet. Die Scheidung liegt bereits zehn Jahre zurück, ihre Tochter zieht es zu einem Mann nach Europa und auch der Sohn zeigt sich eher beratungsresistent, wenn es Probleme mit dem just geborenen Enkelkind gibt. Da trifft es sich bestens, dass der ebenfalls von seiner Gattin getrennte Rodolfo (Sergio Hernández) sich für Gloria zu interessieren beginnt.

Ein ungeschminkter und authentischer Film aus Chile

 

Vicente geniesst das Leben. Er liebt Partys, Mädchen, schnelle Autos. In einer Sonntagnacht fährt er mit anderen Jugendlichen, mit denen er gefeiert hat, durch die Stadt. Plötzlich erschüttert ein Schlag den Wagen. Am Morgen stellt sich heraus, dass ein Mann überfahren worden ist, ein Vater von drei Kindern, und niemand hat Hilfe geleistet. Obwohl Vicente nicht am Steuer sass, gilt er bald als der Schuldige. Denn der Vater des eigentlichen Fahrers ist ein Senator und Wirtschaftsboss, einer der mächtigsten Männer im Land, auf den kein Schatten fallen darf.

Alejandro Fernández Almendras rekonstruierte einen wahren Fall, der in Chile hohe Wellen schlug. Finanziert durch Crowdfunding, wurde der Film mit gerade mal 27’000 Dollars in nur 11 Tagen gedreht. Sicher hat dieses kühne und spontane Vorgehen dazu beigetragen, dass ein sehr direktes, ungeschminktes und authentisches Porträt Jugendlicher und ihrer Musik entstanden ist. Der Film gibt weit über Chile hinaus Einblick in den Alltag einer globalisierten Jugend, die alles hat, gerne an die Grenzen geht und permanent mobil kommuniziert, während den Eltern die Zeit für die Kinder fehlt. Wenn es noch einen Beweis gebraucht hätte: Chiles Kino lebt!

Das Katz- und Maus-Spiel von Neruda und Kommissar Leluchonneau

Der berühmte Dichter und Kommunist Pablo Neruda bezichtigt Staatspräsident Videla - einst sein Kampfgefährte - des Verrats. Man schreibt das Jahr 1948, der Kalte Krieg ist in Chile angekommen. Nerudas Kritik hat Folgen: Er verliert als gewählter Senator die politische Immunität, soll verhaftet werden und muss untertauchen. Das ruft Kommissar Óscar Peluchonneau auf den Plan. Er ist von der Idee besessen, Neruda dingfest zu machen. Doch dieser führt ihn immer wieder in die Irre und entkommt. Das Katz- und Maus-Spiel führt den wortgewaltigen Freigeist und den sturen Staatsdiener bis ins Andengebirge, wo Neruda das letzte Kapitel des Duells mit Peluchonneau in Szene setzt... 

Endlich wird dem chilenischen Literatur-Nobelpreisträger Pablo Neruda (1904-1973) filmisch Reverenz erwiesen. Regisseur Pablo Larraín (‘Jackie‘, ‘No‘) greift reale Ereignisse auf und bettet sie in einen fiktionalen Plot mit Film-Noir-Elementen. Ironisch-provokativ und mit Esprit wird so ein faszinierendes Pablo-Neruda-Universum rekonstruiert. Larraíns bewegender Spielfilm ist erhellend für Neruda-Kenner, animierend für ein entdeckungsfreudiges Kinopublikum und bringt herausragende Darsteller auf die Leinwand: Luis Gnecco spielt den Charakterkopf Neruda mit Bravour, Gael García Bernal verleiht Peluchonneau eine sensible Tragikomik.