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Pedro Almodovar

Der neue Almodovar: Starke Gefühle und umwerfende Frauen

Julieta lebt mit ihrer Tochter Antía in Madrid. Sie leiden beide in Stille am Verlust von Xoan, Antías Vater und Julietas Ehemann. Doch manchmal bringt Trauer Menschen nicht näher zusammen, sondern treibt sie auseinander. Nach ihrem 18. Geburtstag verlässt Antía ihre Mutter ohne ein erklärendes Wort. Julieta sucht sie auf jedem erdenklichen Weg, aber alles, was sie herausfindet, ist, wie wenig sie über ihre Tochter weiss.

Der Film JULIETA erzählt davon, wie eine Mutter gegen die Ungewissheit ankämpft und sie zu überwinden sucht. Er erzählt auch vom Schicksal, von den Schuldgefühlen und von diesem unergründlichen Rätsel, dass wir dazu fähig sind, geliebte Menschen zu verlassen und sie aus unserem Leben zu streichen, so als hätten sie uns nichts bedeutet, als hätten sie nie existiert.

Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar kehrt zurück auf melodramatisches Terrain und erzählt die Geschichte von Julieta in einer dreissigjährigen Zeitspanne von 1985 bis heute.

Der spanische Meister mit autobiografischen Stoffen, die packen

Die Einladung, seinen grössten Film an einer Retrospektive in Madrid vorzustellen, bewegt den alternden Filmemacher Salvador (Antonio Banderas) dazu, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Freundschaft, Liebe und Leidenschaft ziehen sich als prägende Elemente durch sein Leben, begleitet von Schmerz, der es ihm früher ermöglichte, zu wachsen und im Leben voranzukommen, ihn heute aber zurückhält und einsperrt. Dabei realisiert er, dass Realität und Kreation in seinem Leben untrennbar verbunden sind. Almodóvars neuer Film setzt verstärkt auf autobiografische Elemente und zeigt eine emotionale Intimität, wie sie nur Almodóvar auf die Leinwand bringen kann. Dazu bedient er sich eines Top-Casts; unter anderem spielen Penélope Cruz, Antonio Banderas, Julieta Serrano, Asier Etxeandía und Leonardo Sbaraglia.

Almodóvar neuester Streich: zwei Frauen - ungewollt schwanger

Zwei Frauen, Janis (Penélope Cruz) und Ana (Milena Smit), erwarten beide ihr erstes Kind und lernen sich kurz vor der Geburt zufällig im Kranken- haus kennen. Beide sind Single und wurden unge- wollt schwanger. Janis, mittleren Alters, bereut nichts und ist in den Stunden vor der Geburt überglücklich.

Anders die Gefühllage bei Teenagerin Ana. Sie ist verängstigt, traumatisiert und findet auch bei ihrer Mutter Teresa kaum Unterstützung. Janis aber versucht Ana aufzumuntern. Die wenigen Worte, die sie in diesen Stunden im Krankenhausflur austauschen, schaffen ein enges Band zwischen den beiden. Doch ein Zufall wirbelt alles durch- einander und verändert das Leben beider Frauen auf dramatische Weise.

Zwei Jahre nach dem sehr persönlichen und erfolg- reichen “Dolor y Gloria” kehrt Pedro Almodóvar in seinem neuen Film “Madres Paralelas” zu seinem femininen Kosmos zurück. Im Eröffnungsfilm des Filmfestivals in Venedig 2021 brilliert vor allem Penélope Cruz, die bei ihrem achten gemeinsamen Projekt mit dem Regisseur als beste Darstellerin des Festivals geehrt wurde.

Almodóvars Film, der in Venedig gewann: ein packendes Kammerspiel

Ingrid (Julianne Moore) und Martha (Tilda Swinton) waren zu Anfang ihrer beiden Karrieren gut befreundet. Inzwischen hat sich der Kontakt verloren. Ingrid ist erfolgreiche Schriftstellerin, während Martha sich als Kriegsreporterin einen Namen gemacht hat.

Als Ingrid erfährt, dass ihre ehemals enge Freundin schwer an Krebs erkrankt ist, besucht sie Martha umgehend im Krankenhaus und spricht ihr Mut zu. Nachdem aber die letzte Therapie nicht anschlagen hat, sehnt sich die Krebspatientin nach einem Schlussstrich.

Dabei hat sie eine ungewöhnliche Idee: Martha möchte ihr Leben beenden und wünscht sich dabei eine Vertraute in der Nähe. Im Zimmer nebenan, um genau zu sein. Zu ihrer Tochter hat sie keinen Kontakt, einige Freundinnen haben bereits abgelehnt. Nach anfänglichen Zweifeln lässt Ingrid sich auf den Plan ein.

Am diesjährigen Filmfestival von Venedig gewann Pedro Almodóvars erster englischsprachiger Film den Hauptpreis.