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François Ozon

Ein Nachkriegsfilm in schwarz-weiss

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg in einer deutschen Kleinstadt. Jeden Tag geht Anna zum Grab ihres Verlobten Frantz, der in Frankreich gefallen ist. Eines Tages legt Adrien, ein junger Franzose, ebenfalls Blumen auf das Grab. Nicht nur Anna, sondern jeder im Ort fragt sich, wieso Adrien so kurz nach der deutschen Niederlage hier ist, welche Verbindung er mit Frantz hat... 

François Ozons „Frantz“ bezaubert mit meisterhaften Dialogen, einer bravourösen Kameraarbeit und Schauspielern, deren Blicke mehr sagen als tausend Worte. Hauptdarstellerin Paula Beer wurde am Festival Venedig mit dem Marcello Mastroianni Award als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet.

Eine Entscheidung für den Freitod mit all seinen Höhen und Tiefen

Ein Anruf reisst Emanuelle aus ihrem Alltag: Ihr Vater André liegt in einer Klinik. Denn der normalerweise vitale und unternehmungslustige Mann hatte einen Schlaganfall. Die Nachricht wühlt sie auf, erinnert sie an Hochs und Tiefs der Beziehung zu ihrem Vater.

Als sich zeigt, dass André dauerhaft auf Hilfe angewiesen sein wird, mag er sich nicht damit abfinden. Er bittet seine Tochter, ihn dabei zu unterstützen, seinem Leben ein Ende zu setzen. Emanuelle und ihre Schwester müssen sich entscheiden: Sollen sie den Wunsch von André akzeptieren und ihm helfen? Oder sollen sie versuchen, seine Lebenslust wieder zu wecken?   

Der französische Regisseur François  Ozon hat mittlerweile mehr als 20 Filme ins Kino gebracht. Wie jeder bisher ist auch «Tout s’est bien passé» etwas völlig Neues – und gleichzeitig ein unverkennbarer Ozon-Film. Er basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Emmanuèle Bernheim, mit welcher Ozon die Drehbücher von Filmen wie «Sous le Sable» oder «Swimming Pool» geschrieben hat.

In den Hauptrollen glänzen André Dussollier und Sophie Marceau. «Tout s’est bien passé» ist intensiv und packend: ein Film über eine Tochter-Vater-Beziehung, über das Recht auf Selbstbestimmung – und vor allem eine grossartige Hommage an das Leben.  

Französischer Krimi à la Agatha Christie mit diversen Starauftritten

Paris in den 1930er-Jahren. Die erfolglose junge Schauspielerin Madeleine lebt mit ihrer Freundin Pauline, einer arbeitslosen Rechtsanwältin, in einer winzigen Mansardenwohnung. Den beiden droht die Kündigung, weil ihnen seit Monaten das Geld für die Miete fehlt. Da wird Madeleine aus heiterem Himmel beschuldigt, einen berühmten Filmproduzenten umgebracht zu haben. Auf Anraten von Pauline bekennt sie sich schuldig, obwohl sie es nicht ist. Es kommt zu einem Gerichtsverfahren, in dem die clevere Pauline auf Notwehr plädiert und Madeleine prompt freigesprochen wird. Der Prozess und das Urteil erregen grosses Aufsehen, Madeleine ist in aller Munde und bald flattern zahlreiche lukrative Rollenangebote ins Haus. Doch dann taucht plötzlich eine Zeugin auf, die die Wahrheit um jeden Preis ans Licht bringen will…

«Mon Crime» ist eine Kriminal-Komödie mit köstlich-spitzen Dialogen, unerwarteten Wendungen, verzwickten Situationen, aus denen die Filmfiguren einen Ausweg finden müssen. Das bietet dem grossartigen Ensemble – darunter Isabelle Huppert, Dany Boon und Fabrice Luchini – Gelegenheit, zu Höchstform aufzulaufen.  Der Film basiert auf einem Theaterstück von 1934. Regisseur François Ozon hat den historischen Kontext beibehalten, was sich nicht zuletzt in wunderbaren Dekors spiegelt. Die Handlung hat er jedoch frei adaptiert, um aktuelle Fragen rund um Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen auf die Leinwand zu bringen – wie schon in seinen Erfolgsfilmen «8 Femmes» und «Potiche». Doppelbödig, voller Zärtlichkeit, von leiser Ironie durchzogen: «Mon Crime» ist grosses französisches Kino.